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Privatkunden

Der Strompreis

Wie setzt sich der Strompreis eigentlich zusammen?

Strom ist heute kaum mehr aus dem Alltag wegzudenken. Fällt der Strom einmal aus, bemerken wir erst, wie abhängig wir sind: Kein PC, kein Fernseher, kein Warmwasser, kein Herd und keine Heizung laufen heute mehr ohne Strom. Eine Rundum-Versorgung halten wir für selbstverständlich, doch dafür muss eine entsprechende Infrastruktur bereitgestellt werden.

Spätestens bei einer Preisanpassung fragen sich viele, was man über den Strompreis denn nun alles bezahlt und wie die Strompreiszusammensetzung aussieht. Schnell wird mit dem Finger auf den angeblich gewinnmaximierenden Versorger gezeigt, doch dieser kann den Preis meist nur geringfügig beeinflussen und muss Erhöhungen schlichtweg an den Verbraucher weitergeben.

Seit Ende 2021 sind die Preise für Strom und Gas an den Energiemärkten förmlich explodiert. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg auf die Ukraine und dessen Folgen haben die Preise weiter steigen lassen. Die Stadtwerke Dinslaken als Grundversorger kaufen Energie am Terminmarkt für einen längeren Zeitraum ein und konnten so die Preise in der Vergangenheit stabil halten während die Energiediscounter entweder Höchstpreise an die Kunden weitergegeben oder ihnen gleich ganz gekündigt haben. Gut, dass es die Grundversorger gibt, die diese Kunden in der Not auffangen!

Ein wesentlicher Bestandteil des Arbeitspreises sind Steuern, Abgaben, Umlagen und Netzentgelte, die nicht vom Versorger verändert werden können. Doch welche Faktoren sind das und wer bekommt das Geld?

Für unseren aktuellen Arbeitspreis des Basistarif (Stand 07/2023) bedeutet dies: Der Bruttopreis beträgt 37,25 Cent/kWh. Hierauf entfallen 5,95 Cent Mehrwertsteuer. Vom verbleibenden Nettowert gehen weitere 2,05 Cent Stromsteuer an den Staat.
Ein weiterer großer Kostenblock ist das Netzentgelt, welches mit 3,89 Cent zu Buche schlägt. Die Netznutzungsentgelte fallen für die Instandhaltung, den Betrieb sowie den Ausbau des Stromnetzes an, damit der Strom auch zu den Kunden gelangt. Je nach Investitionsbedarf variieren die Netznutzungsentgelte sehr stark von Region zu Region. Die Netzentgelte sind staatlich reguliert und werden jedes Jahr neu festgesetzt. Des Weiteren gibt es eine Konzessionsabgabe in Höhe von 1,590 Cent, welches an die Stadt bzw. Kommune für die Nutzung der Wege und Straßen für den Leitungsbetrieb gezahlt wird. Mit der Offshore-Netzumlage (0,591 Cent) werden Risiken der Anbindung von Offshore-Windparks an das Stromnetz abgesichert. Stromintensive Unternehmen können teilweise oder vollständig von den Netzentgelten befreit werden. Diese entstandenen Belastungen aus der Strom-Netzentgeltverordnung (StromNEV) werden mit der Umlage auf alle Stromabnehmer in Deutschland verteilt (0,417 Cent). Mit der KWK-Umlage (0,357 Cent) werden Anlagen gefördert, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen (Kraft-Wärme-Kopplung), um CO2-Emissionen zu mindern. In 2023 wird keine AbLaV-Umlage (abschaltbare Lasten) mehr erhoben. Für den Energieversorger bleibt der Betrag abzüglich aller Steuern und Abgaben. Hiervon muss der Versorger den Strom beschaffen sowie seine weiteren Kosten (Personalkosten, IT-Kosten etc.) decken.
 
Versorgungssicherheit als hohes Gut

Die Stadtwerke Dinslaken garantieren die Versorgungssicherheit der Bürger*innen und Unternehmen Dinslakens und der Region. Im Jahr 2020 wurden 250,9 Mio. kWh Strom von den Stadtwerken bereitgestellt. (Um die Relationen zu verstehen: Eine Waschmaschine verbraucht im Jahr ca. 200 kWh.) Bürger und Unternehmen brauchen nicht nur hinsichtlich der Versorgung Sicherheit, sondern auch bezüglich der Kosten. Unser Bestreben sind stabile, günstige Energiepreise, deshalb kaufen wir den Strom frühzeitig als Jahresmenge an der Börse ein. So wird der Endverbraucherpreis kalkulierbar und transparent. Der Strompreis ab Juli 2023 ist deutlich unter dem Niveau der Strompreisbremse in Höhe von 40 Cent/kWh brutto.

Was gerne vergessen wird: Wenn wir wie Bankmanager an der Börse „zocken“, erzielen wir nicht nur Gewinne, sondern auch Verluste. Höhere Strompreise müssten dann an den Verbraucher weitergegeben werden. Im Endeffekt würde das bedeuten, dass wir stark schwankende Arbeitspreise hätten, wenig transparent und auch wenig kalkulierbar für Bürger und Unternehmen wären. Ist das wirklich erstrebenswert?
 
Gewinne bleiben in der Region

Als 100%ige Tochter der Stadt Dinslaken fließen etwaige Gewinne in den Haushalt der Stadt. So kann die Infrastruktur für einen lebenswerten Ort aufrechterhalten (z.B. Schwimmbad), das Vereins- und Kulturleben gesichert sowie kommunalen Steuern niedrig gehalten werden.

Alle Informationen finden Sie auch noch mal zusammengefasst in diesem Video