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Hinweis zu stagnierendem Wasser in der Trinkwasserleitung

Warum kann eine längere Stillstandzeit von Trinkwasser in Trinkwasserinstallationen problematisch sein?

Wenn Trinkwasser längere Zeit in der Trinkwasserinstallation steht (Stagnation), kann die Wasserbeschaffenheit durch ansteigende Konzentrationen von gelösten oder suspendierten Stoffen oder ein Bakterienwachstum beeinträchtigt werden. Die Intensität hängt von den verwendeten Materialien, der Wasserbeschaffenheit, der Temperatur (z.B. Leitungen im Heizungsräumen) und der Dauer der Stagnation ab.

Aus Gründen der Hygiene ist es erforderlich, nach Stagnationszeiten Spülungen des Leitungssystems vorzunehmen.

1. Maßnahmen bei kurzen Stagnationszeitenz. B. über Nacht:

Lassen Sie bei komplett geöffneter Entnahmearmatur das in der Leitung stehende Wasser so lange abfließen, bis sich das Wasser kühl anfühlt und sich seine Temperatur nicht mehr ändert. Das abgelaufene Wasser kann z.B. zum Putzen oder zum Blumen gießen genutzt werden.

2. Maßnahmen bei längeren Stagnationszeiten z. B. mehrere Wochen / Monate:

Wenn Leitungen nur selten oder über längere Zeit nicht genutzt werden, sind diese während der Stillstandszeit abzusperren. Man spricht dann von einer Betriebsunterbrechung. Nach solch einer Unterbrechung muss zur Wiederinbetriebnahme der Trinkwasserinstallation anders vorgegangen werden, um die einwandfreie Qualität des Trinkwassers sicher zu stellen. Hier ist eine Spülung der gesamten Trinkwasserinstallation (Bereich des kalten und des warmen Trinkwassers) vorzunehmen. Im Gegensatz zum Ablaufenlassen des Trinkwassers bei einer kurzen Stagnationszeit, ist eine Spülung ein Verfahren zur Reinigung einer Trinkwasserinstallation unter Einsatz von Wasser mit und ohne Zusätze (Luft, mechanische und chemische Reinigungsmittel). Die einfachste Form ist eine Spülung mit Wasser, die in den meisten Fällen bei einer Wiederinbetriebnahme ausreichend ist. Des Weiteren ist nach einer Betriebsunter-brechung der Trinkwasserinstallation eine mikrobiologische Untersuchung des Trinkwassers nach Inbetriebnahme empfehlenswert, um nachzuweisen, dass das Trinkwasser hygienisch einwandfrei ist. Für die Wiederinbetriebnahme der Trinkwasserinstallation ist grundsätzlich ein zugelassenes und qualifiziertes Installationsunternehmen (Vertragsinstallations-unternehmen) zu beauftragen.

Wichtig: Leitungen, die nicht mehr genutzt werden, so genannte „Totleitungen“ sind von der Installation abzutrennen.