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Wildes Holz versprühte Energie im Alten Gaswerk

Ganz zum Schluss des Konzerts holt Tobias Reisige die Plastikblockflöte heraus und pustet die Melodie von „Pippi“ Langstrumpf“ so in das Instrument, wie es kleine Kinder tun, denen man gerade die allerersten Flötentöne beigebracht hat. Lange hält er dies allerdings nicht aus, dann zaubert er auch mit dem billigen, bunten Spielzeuginstrument so virtuos, wie er es den ganzen Abend über im Alten Gaswerk der Stadtwerke Dinslaken getan hat. Wildes Holz war zu Gast bei „Kult im Gas(t)werk“. Gefeiert wurde ein doppeltes Jubiläum. Die Veranstaltungsreihe der Stadtwerke Dinslaken feierte ihr 10-jähriges, das Trio Wildes Holz sein 25-jähriges Bestehen.

Wenn Tobias Reisige, Markus Konrads (Kontrabass, Mandoline) und Johannes Behr (Gitarre) loslegen, ist kein Genre vor ihnen sicher. Mit Spielfreude und viel Humor spielen sie nicht nur eigene Stücke, sondern interpretieren Hits von „Walk on the wild side“ bis „Major Tom“ auf ihre ganz eigene Weise. Stets im Mittelpunkt: eine der vielen Vertreterinnen aus der großen Familie der Blockflöte. Denn das ist die Mission von Wildes Holz: Es steckt viel mehr in dem Instrument, das seine Blütezeit in Renaissance und Barock hatte und heute den meisten nur noch als Lerninstrument bekannt ist. Wie Blockflöten klingen, wenn man sie tatsächlich beherrscht, wissen zumeist nur Liebhaber historischer Aufführungspraxis. Oder eben die Fans von Wildes Holz, die das Trio in der Elbphilharmonie feiern, beim Schleswig-Holstein- oder Rheingau-Musikfestival, den Ruhrfestspielen Recklinghausen oder auch dem Fringe Festival Edinburgh - das Trio beweist gerade mit seinen Tanzchoreografien jede Menge Humor.

Wildes Holz bringt die Blockflöte groß heraus: Bühne frei für die Subgroßbassblockflöte, die die Musiker locker überragt und noch tiefer klingen kann als der Kontrabass. Da wechselt Markus Conrads lieber zur Mandoline. Aber auch er zeigt, was in seinem Hauptinstrument steckt: Wenn er bei „Born to be wild“ mit dem Bogen richtig Druck macht, dann entwickelt der akustische Kontrabass mehr Power als jede mit Effekten verstärkte E-Gitarre. Denn auch ein Kontrabass ist ein „wildes Holz“.

2025 mit Markus Barth

Für das musikalische Wohl der Gäste sorgte Wildes Holz, für das leibliche wie immer die Ehrenamtlichen der Betriebssportgemeinschaft (BSG) der Stadtwerke Dinslaken. Dies auch am 13. September 2025, wenn es wieder „Kult im Gas(t)werk“ heißt. Dann ist bei der Veranstaltung, für die die kostenlosen Tickets ab Anfang 2025 unter den Strom-, Gas- und Fernwärmekundinnen der Stadtwerke Dinslaken bzw. der Fernwärmeversorgung Niederrhein verlost werden, Comedian Markus Barth zu Gast.

Ein Wiedersehen mit Wildes Holz gibt es in Dinslaken am 18. Mai nächsten Jahres. Dann fordert das Trio auf Einladung des Fördervereins in der Herz-Jesu-Kirche Oberlohberg „Freiheit für die Blockflöte“.