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Ein Motor für das BHKW Voerde

Schon die vorbereitenden Maßnahmen auf dem Gelände am Bahnhof waren in den letzten Tagen nicht zu übersehen.  Zunächst rückte ein 300-Tonnen-Kran an, um die äußere Betonhülle des neuen Blockheizkraftwerks der Stadtwerke Dinslaken am Alnwicker Ring in Voerde auf ihre Position zu bringen. Heute nun wurden der Motor und der Generator, das Herzstück des Erdgas-BHKW, in das Gebäude gehoben. Dies musste von oben geschehen, bevor die Sonderschallschutzhaube aufgesetzt wird: Motor und Generator bilden eine Einheit und würden nicht durch die Tür passen.

Der Bau solcher Anlagen beeindruckt immer wieder aufs Neue. Erst im Dezember letzten Jahres erlebte man das Schauspiel von Betonhülle und Motor an der Leine in Dinslaken-Hiesfeld. Dort errichteten die Stadtwerke Dinslaken ein baugleiches Erdgas-BHKW wie jetzt in Voerde, die Anlage dort wird in diesen Tagen in Betrieb genommen. Beide BHKW stammen von der Firma Henkelhausen GmbH & Co KG aus Krefeld und dienen dazu, die Versorgungssicherheit in ihren jeweiligen Bereichen   des Fernwärmenetzes zu erhöhen und gleichzeitig die CO2-Bilanz zu senken. Dies geschieht auf kleinstem Raum, die Anlagen nehmen jeweils gerade einmal eine Fläche von 55 Quadratmetern ein. Zudem sind sie dank eines doppelten Schallschutzes sehr leise: Auf die Betonschallhaube wird eine zusätzliche Sonderschallschutzhaube gesetzt. Damit sollen die Schallimmissionen 35 dB (A) an den Immissionspunkten unterschreiten: eine Lautstärke zwischen einem Flüstern und dem Ticken einer Armbanduhr.

Vorsichtig wird der Motorblock ins Innere des BHKW-Rohbaus gesetzt. Es handelt es sich bei dem Motor der Firma MWM um ein echtes Kraftpaket: Er hat 12 Zylindern, 53 Litern Hubraum und ein Gewicht von 12 Tonnen. Damit erreicht das BHKW eine elektrische Leistung von 999 kW und eine thermische Leistung von 1.162 kW. Um es sich besser vorstellen zu können: Das BHKW könnte alleine 1.420 Dreipersonenhaushalte im Kleinfamilienhaus mit Wärme versorgen.

Ebenfalls im Verlauf des Mittwochvormittags wurden das Zubehör und die Schaltschränke ins Innere des Gebäudes gestellt. Erst dann konnte das 28 Tonnen schwere Dach der Betonschallhaube aufgesetzt werden. Das BHKW soll zu Beginn der Heizperiode in Betrieb gehen.

 

Der Motor des BHKW wird von oben ins Gebäude gesetzt.

Kein verhülltes Kunstwerk, sondern ein Kraftpaket, das auf seine Inbetriebnahme wartet: Der Motor des BHKW Voerde direkt nach der Anlieferung.