Die zweite Kessellinie des DHE wird angefahren
Das Dinslakener Holz-Energiezentrum, kurz DHE, wird seit dem Herbst 2023 schrittweise in den Probebetrieb genommen. Es ist ein langwieriger Prozess, nicht überraschend bei einer Anlage dieser Dimension. Um sich den schrittweisen Testbetrieb besser vorstellen zu können, muss man wissen, dass der Wasserdampf, der die beiden Turbinen zur Stromerzeugung antreibt und mittels eines Wärmetauschers die Wärme für die Dinslakener Fernwärmeversorgung generiert, im DHE in zwei Kesseln erzeugt wird. Die beiden Kessellinien haben jeweils eine Feuerungswärmeleistung von ca. 50 MW. Der Vorteil, den Dampf in zwei Kesseln zu erzeugen, liegt auf der Hand: Das Zusammenspiel beider Kessellinien verbessert die Versorgungssicherheit und die Effizienz.
Die erste Kessellinie des DHE befindet sich bereits seit einigen Monaten erfolgreich im Probebetrieb. Ab Dienstag, 23. April, hebt der riesige Greifarm, der über dem Altholzbunker hin und herfährt, auch Althölzer der Kategorien A 1 bis A 3 für das bewegliche Vorschubrost der zweiten Kessellinie. Mit der Hitze, die bei der thermischen Verwertung des Holzes entsteht, wird das Wasser im Kessel „zum Kochen“ gebracht. Es wird zu Wasserdampf, der vom Kessel zum Turbinenhaus geleitet wird. Dort wird mittels eines Wärmetauschers die Wärme für die Fernwärme erzeugt. Ebenso dient der Dampf zum Beaufschlagen der Kondensationsturbine. Dies wird in dieser Woche ebenfalls erstmalig geschehen. Im Überdrehzahltest wird die Schutzabschaltung geprüft. Die erste Stromeinspeisung wird im Mai erfolgen.
Die beiden Kessel des DHE sind bereits im letzten Jahr ausgeblasen, d. h. von Schweißrückständen aus der Herstellung und Montage befreit worden, ein Prozess, der durch Geruch- und Geräuschbelästigungen nicht unbemerkt blieb. Im Anschluss wurde die erste Kessellinie angefahren. Jetzt ist es möglich, dass bei dem erneuten Erhitzen des zweiten Kessels noch einmal kurzzeitig Gerüche entstehen. Die Stadtwerke Dinslaken möchten vorsorglich darauf hinweisen und sich bei den Anwohnern im Umfeld des DHE für etwaige Unannehmlichkeiten entschuldigen.
