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CO2-neutrale Wärme- und Stromversorgung für die ganze Stadt

Wie kann man Dinslakens Energieversorgung für die kommende Jahrzehnte sichern und zugleich im Sinne des Klimaschutzes das Ziel der Stadt CO2-Neutralität erreichen? Eine mögliche Antwort auf diese wichtige Frage gaben Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, der Geschäftsführer der Stadtwerke Dinslaken und der Dipl.-Ingenieur Thomas Döking von der Fernwärmeversorgung Niederrhein am Freitag im Ledigenheim. Der Stadtwerke Dinslaken Konzern plant, auf einer Industriebrache im hinteren Teil der Thyssenstraße ein Holz-Energiezentrum zu errichten. Bis Ende 2021 könnte die Erzeugungsanlage den kompletten Wärmebedarf für die Fernwärme in Dinslaken decken und zusätzlich  rund 100.000 Megawattstunden Strom pro Jahr erzeugen: fast der gesamte Strombedarf aller Dinslakener Privathaushalte. Der Clou: Im Holz-Energiezentrum wird Altholz als Brennstoff eingesetzt. Und da dabei nur das CO2-freigesetzt werden kann, dass zuvor beim Wachstum des Holz aufgenommen wurde, geschieht die Energieerzeugung quasi CO2-neutral.

Das Dinslakener Holz-Energiezentrum befindet sich derzeit noch in der Planungsphase. Aber man war sich bei den Stadtwerken einig, dass die Dinslakener so früh wie möglich mit einbezogen werden sollten. Deshalb erläuterte Dr. Heidinger nicht nur, warum die Stadt das Projekt befürwortet und klärte Josef Kremer über den Energiebedarf und die verschiedenen Modelle auf, diesen zu decken: Thomas Döking ging in seinem technisch ausgerichteten Vortrag schon weit in die Details, sofern dies der frühe Planungsstand zuließ. Die Kernaussage: Die Anlage wird dank einer hochmodernen Filteranlage, ihrer kompletten Einhausung und der günstigen Lage zur A59 von den Dinslakenern kaum bemerkt werden, aber viele Vorteile bringen. Das gilt auch für die Portemonnaies der Dinslakener: Kremer versprach, den Stromarbeitspreis im ersten Betriebsjahr des Holz-Energiezentrums um einen Cent zu senken.   

Das verwendete Altholz wird aus der Region stammen, es wird im inneren der Anlage ausgeladen und auf seine Bestandteile kontrolliert. Die Rauchgasfilteranlage wird beständig überwacht, die Filterasche ebenfalls analysiert und von zertifizierten Unternehmen entsorgt bzw. weiterverarbeitet. Ob  mit einer erhöhten Feinstaubbelastung zu rechnen sei, fragte ein Teilnehmer der Informationsveranstaltung im Ledigenheim. Döking konnte hierzu ausführen, dass  was aufgrund erster Berechnungen   nach der Reinigung aus den Schornsteinen eines Holz-Energiezentrums noch in die Luft gelangt,  deutlich unter den gesetzlichen Vorgaben liegt.

Nächste Schritte hin zur Realisierung des Dinslakener Holz-Energiezentrums sind die Einbindung der Träger der öffentlichen Belange, die Vorbereitung eines "Scopingtermins" und die Einleitung weiterer Planungsschritte.
Wenn nach dem Scopingtermin weitere detailliertere Planungsunterlagen vorliegen, ist eine nächste öffentliche Bürgerinformationsveranstaltung geplant.